Lothar Mayer

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Suffizienz


Effizienz und Suffizienz kommen in einer ressourcenbegrenzten Wirtschaft von selbst, das schrumpfende Budget zwingt sie herbei. Wo es um die Suffizienz, die Reduzierung des überschäumenden materiellen Verbrauchs geht, würde ich der realen Begrenztheit der Mittel viel eher trauen als dem vielbemühten "Bewußtseinswandel". Bei begrenzten Mitteln kommt der neue Lebensstil von selbst, braucht nicht durch Seelenmassage herbeigeredet zu werden. Sozial innovative Ansätze im Bereich Arbeit, Gemeinschaftsbildung, gemeinsam nutzen, nutzen statt kaufen usw. - wie z.B. die "Leitbilder" der Studie Zukunftsfähiges Deutschland -, die im jetzigen Klima kaum eine Chance haben, fallen auf fruchtbaren Boden. Auch die Konsistenz dürfte positiv beeinflußt werden, wenn das CO2-Bewertungssystem scharf genug hinschaut. Die Korrespondenz wird sich zweifellos gegenüber dem Geld-Markt-System verbessern, weil die Chancen der Unternehmen, überflüssige Produkte für die Ersatzbefriedigung in den Markt zu drücken, mit dem CO2-Budget von Jahr zu Jahr schrumpfen. In dieser Hinsicht gibt es allerdings einen großen Bedarf an sozialer Innovation, da das schrumpfende Budget allein die Steuerungsfunktion des Geld-Markt-Systems nicht ersetzen kann. Diese Innovationen müßten im Bereich der Bürgerpartizipation in der lokalen und regionalen Ökonomie gesucht werden. Damit eine regionale Ökonomie wachsen und ein befriedigendes Maß an Autarkie erreichen kann, ist es notwendig, Mechanismen und Kanäle zu schaffen, über die die Gemeinschaft den Produzenten ihre Bedürfnisse und ihre Anforderungen an eine sozial und ökologisch verträgliche Produktionsweise kommuniziert. (Allerdings kann man auch davon ausgehen, daß regional produzierende und verkaufende Unternehmen ohnehin sehr viel besser über die Wünsche, Bedürfnisse und sozialen und ökologischen Erwartungen ihrer Kunden informiert sind als weltweit operierende Konzerne). Man könnte sich z.B. vorstellen, um einen Diskussionanstoß zu geben, daß es für alle Branchen regionale Wirtschaftsräte gibt, die wie Schöffengerichte mit "Laien" besetzt sind (also mit den Menschen, für die produziert wird). In diesen Räten werden Jahr für Jahr die Produktionspläne der Unternehmen diskutiert und es werden kritische Stellungnahmen und Empfehlungen verabschiedet, an denen sich die Unternehmen orientieren können.